Silver Society – die neue Kultur des Alterns

Vor nicht allzu langer Zeit galt ein 50- oder 60-Jähriger bereits als „alt“. Das ist heutzutage völlig anders. Dem Zukunftsinstitut zufolge ist man in Deutschland ab 77 Jahren „alt“ – und in Nordamerika sogar erst ab 80 Jahren. Dabei sind es nicht nur das Alter, das sich verändert hat, vielmehr ist es das Bild des Alterns, das sich grundlegend gewandelt hat: Menschen werden immer älter und fühlen sich dabei so jung wie nie zuvor.

Denn die Generation 60 plus, die sogenannte Silver Society, ist aktiver und mobiler als je zuvor. Durch die neue Kultur des Alterns ist eine völlig neue Lebensphase entstanden, in der Menschen mitten im Leben stehen und bei bester Gesundheit sind. Die Silver Society möchte so lange wie möglich selbst bestimmen, wie sie lebt und wohnt. Damit verändern sich auch die Ansprüche an die eigenen vier Wände.

„Best Agers“ wollen sich nicht nur ausruhen und erholen

Immer mehr Menschen, die bislang als Senioren bezeichnet wurden, treten aus den klassischen Altersrollen heraus. „Downaging“ heißt der entsprechende Fachbegriff dazu. Anstatt sich im Ruhestand zurückzuziehen, nehmen immer mehr Ältere aktiver am gesellschaftlichen Leben teil. Sie absolvieren Sprachkurse, besuchen Universitätsvorlesungen, engagieren sich ehrenamtlich oder gehen einer Erwerbstätigkeit nach.

Die Silver Society ist kontaktfreudiger, konsumfreudiger und im Vergleich zu früheren Generationen mehr „on the road“. Senioren besitzen E-Bikes, die sie mobiler machen, und sie möchten im Verkehr so lange wie möglich selbstbestimmt agieren. Auch beim Thema Wohnen ist die 60-plus-Generation anspruchsvoller geworden: Die Senioren wünschen sich ein flexibleres Zuhause, das mit den eigenen Bedürfnissen mitwächst, um so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können.

Vor allem Mikroapartments werden bei Senioren der Silver Society immer beliebter: Die kleinen, aber hochfunktionalen Wohnungen sind teil- bis vollmöbliert und bieten maximalen Komfort. Zudem liegen sie zentral, sodass Theater, Kino und weitere Unterhaltungsmöglichkeiten gut zu erreichen sind. Die Mieter haben die Möglichkeit, Services wie einen Hausmeisterdienst oder einen Wäscheservice zu buchen, Flächen wie Cafés oder Fitnessräume können gemeinschaftlich genutzt werden. In den deutschen Ballungszentren realisiert LenzWerk Development bedarfsgerechte Wohnräume und Mikroapartments in modularer Bauweise. Mein Fazit: Dass die Silver Society ein Megatrend ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Aktuelle Studien des Zukunftsinstituts gehen davon aus, dass die Zahl der über 60-Jährigen bis zum Jahr 2050 hierzulande um ganze 330 Prozent zunehmen wird. Diese rasante Steigerung wird die Bau- und Immobilienbranche beflügeln. Deshalb gilt es, die veränderten Bedürfnisse jener, die auch in hohem Alter aktiv bleiben wollen, schnell aufzugreifen, um qualitative Wohnkonzepte für Jung und Alt erfolgreich zu entwickeln.