Schreddern und recyceln für ein nachhaltiges Bauen
Bauabfälle haben deutschlandweit den größten Anteil am jährlichen Abfallaufkommen. Um dem entgegenzuwirken, beteiligen sich etliche Länder an einer Kreislaufwirtschaft, welche wiederverwendbare Rohstoffe vorzieht. Dies legt auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz so fest. Jedoch ist es nicht immer leicht, ein bereits verwendetes Bauteil in eine neue Konstruktion zu integrieren.
Materialien bewusster verwenden
Grundsätzlich sollten bereits in der Planungsphase einer Immobilie recycelfähige Materialen ausgewählt werden. Nur auf diese Weise lässt sich beim Rückbau eines Gebäudes oder einzelner Gebäudeteile das mögliche Abfallaufkommen so gering wie möglich halten. Wichtig ist vor allem, darauf zu achten, dass die eingesetzten Baustoffe sortenrein sind. Dies hat den Vorteil, dass die Materialien einfacher getrennt und später wiederverwendet werden können.
Das traditionelle Recycling in der Bauindustrie setzt meist auf die mechanische Zerkleinerung der einzelnen Materialien, was angesichts des Endresultats eher einem Downcycling gleichkommt. Dabei kann es sich beispielsweise um Beton handeln, der aus Abrisshäusern gewonnen wird. Es gibt jedoch Methoden, die ohne ein Schreddern der Materialien auskommen. Beispielsweise können nicht mehr benötigte Materialien oder Bauteile für andere Bauvorhaben verwendet werden. Dies bietet sich unter anderem bei standardisierten Komponenten an, die aufgrund ihrer Modularität leicht zu reinigen und wiederzuverwenden sind.
Kostengünstiges Bauen mit wiederverwendeten Bauteilen
Rückbauaktivitäten im großen Stil werden besonders gerne bei Büroimmobilien angewendet. Dies funktioniert deshalb so gut, weil jene Immobilien meist zu einem großen Teil mit modularen Elementen ausgestattet sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Glastrennwände, abgehängte Decken und Doppelböden, die beinahe bei jeder Büroimmobilie, die in den vergangenen Jahren entstanden ist, verwendet wurden. Werden diese Bauteile richtig aufbereitet und eingesetzt, können sie in beinahe jedes neue Design zeitlos eingesetzt werden. Zudem können wiederverwendete Bauteile im Neubau eine deutliche Kostenreduktion bedeuten. Mein Fazit: Entwickler sollten sich ausreichend mit dem Thema Recycling beschäftigen, um bereits vor der Erstellung eines Immobilienkonzepts alle Möglichkeiten rund um die spätere Wiederverwendbarkeit von Baustoffen und Bauteilen auszuloten. So leistet auch die Baubranche einen Beitrag, um den hohen Ressourcenverbrauch zu reduzieren.