Pay per use – neue Flexibilität für Gewerbeflächen?
Warum für etwas zahlen, was man gar nicht nutzt? Diese Frage stellen sich viele Konsumenten heutzutage. Anstatt sich beispielsweise einen eigenen Pkw zu kaufen, gehen sie dazu über, Carsharing-Dienste je nach Bedarf zu nutzen. Pay-per-use-Modelle wie dieses sind inzwischen auch im Bürobereich angekommen.
Flexible Offices anstatt starrer Strukturen
Es gibt Pay-per-use-Modelle, mit denen sich je nach Bedarf Arbeitsplätze, Meetingräume oder auch technische Geräte hinzumieten lassen. Oft beinhalten diese flexiblen Bürolösungen aber auch eine große Palette an Service-Dienstleistungen, Backoffice-Lösungen oder Veranstaltungen.
Pay-per-use-Modelle überzeugen nicht nur dadurch, dass sich Büroflächen flexibler und individueller an den eigenen Bedarf anpassen lassen. Für die Nutzer beziehungsweise Mieter fallen weder Anschaffungskosten für die Büroausstattung noch weitere laufende Kosten an. Besonders für Unternehmen, die noch in den Startlöchern stehen, bedeutet dies einen klaren Vorteil. Zudem profitieren die Nutzer von Pay-per-use-Angeboten von einer hohen Kostentransparenz. Obwohl viele Gründe für diese flexiblen Modelle sprechen, sind Nachteile wie beispielsweise eine verringerte Planungssicherheit nicht von der Hand zu weisen.
Flächen mieten für die letzte Meile
Nicht nur Büroflächen, sondern auch Lagerflächen lassen sich mittlerweile via Pay-per-use kurzfristig und bedarfsgerecht anmieten: Der Trend der Pop-up-Logistik stellt innerstädtische Lagerflächen für unterschiedliche Dienstleister bereit. Besonders für Botendienste, die nach Lagerflächen von bis zu 500 Quadratmeter Größe suchen, sind diese Flächen interessant. Vor allem ungenutzte Tiefgaragenflächen, Keller oder auch frühere Ladenflächen lassen sich so als Logistikflächen nutzen – Stichwort „letzte Meile“.
Auch im produzierenden Gewerbe erfreuen sich Pay-per-use-Angebote immer größerer Beliebtheit: So kann beispielsweise technische Ausstattung wie 3D-Drucker, inklusive Personal oder Geräteschulung, tage- oder wochenweise angemietet werden. Mein Fazit: Mit den aktuellen Pay-per-use-Modellen werden Flächen nicht nur so flexibel wie möglich angeboten, vielmehr gelingt es durch die gesammelten Informationen schrittweise mehr über die Bedürfnisse der Mieter und die tatsächliche Nutzung von Immobilien und zu erfahren: welche Flächen werden hinzugebucht, welche Services am meisten genutzt? Diese Informationen sind besonders für den Neubau interessant, denn bei klassischen Mietverträgen ohne „Pay-per-use“ kann letztlich niemand so genau sagen, wie stark die einzelnen Arbeitsplätze und Meetingräume tatsächlich ausgelastet sind.