„Green Office“ – Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz während der Arbeitszeit?

18 Millionen Menschen – so viele arbeiten deutschlandweit täglich in Büros. Für all diese und viele mehr ist der Computer zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Dementsprechend groß ist auch der Ressourcen- und Energieverbrauch, der dabei anfällt. Rund vier Terawattstunden (TWh) Strom benötigen die circa 26,5 Millionen Arbeitscomputer Jahr für Jahr.

Für alle, die sich darunter nichts vorstellen können: Das ist mehr, als ein Kohlekraftwerk innerhalb eines Jahres produzieren kann. Infolgedessen ist es nur sinnvoll, so viel Energie wie möglich einzusparen. Doch welche Strategien sind am effektivsten, damit das Büro umweltfreundlicher und zum sogenannten Green Office wird?

Green Mobility – der umweltfreundliche Weg zur Arbeit

Das Themenfeld „umweltfreundliches Büro“ beginnt bereits mit der Hinfahrt: Wer, anstatt mit dem eigenen Pkw zur Arbeit zu kommen, auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigt, vermeidet bei einer Wegstrecke von 25 Kilometern rund 320 Kilogramm CO2-Emissionen jährlich. Und auch bei Auswärtsterminen lässt sich einiges einsparen. Anstatt langer Geschäftsreisen, die Zeit und Geld kosten, ist es empfehlenswert, Meetings wenn möglich per Telefon oder Videokonferenz abzuhalten. Lassen sich lange Wege zu Veranstaltungen wie Firmenfeiern oder Kongresse nicht vermeiden, können angefallene CO2-Emissionen auch kompensiert werden.

Green Office: Ökostrom, per WLAN surfen und der Letzte macht das Licht aus!

Da Deutschlands größter CO2-Produzent die Stromversorgung ist, lohnt es sich im Büro auf Ökostrom umzusteigen. Doch nicht nur in puncto Strom, auch bei den Suchmaschinen kann man zu „Grün“ wechseln: Eine grüne Suchmaschinenalternative ist Ecosia, die von ihren Werbeeinnahmen Bäume pflanzt. Zudem kann auch Post ökologisch versendet werden: „Grüne“ Postdienstleister achten auf einen möglichst geringen CO2-Ausstoß oder liefern die Pakete CO2-neutral, also beispielsweise mit dem Fahrrad aus. Groß ist auch das Einsparungspotenzial bei der Bürotechnik, denn alleine die Bürobeleuchtung macht rund die Hälfte des Bürostromverbrauchs aus. Anstelle von alten Glühbirnen und Halogenstrahlern können LED-Lampen den Energieverbrauch deutlich senken, zudem werden sie – im Gegensatz zu ihren Vorgängern – ohne giftiges Quecksilber produziert. Grundsätzlich gilt es beim gesamten Büromobiliar auf eine umweltfreundliche Produktion, einen geringen Energieverbrauch und einen langen Lebenszyklus zu achten. Stichwort Recycling: Obwohl sich Toner und Tintentracks recyceln lassen, landen jährlich etwa 250 Millionen leere Tintenpatronen im Müll. Anstatt sie wegzuschmeißen, sollten diese lieber an den Hersteller oder an einen Aufbereiter zurückgeschickt werden, wo sie wiederbefüllt werden können.

Mein Fazit: Nicht jeder sollte nun sofort seine gesamte Arbeitsweise umstellen und nur noch „grüne“ Post versenden oder Online-Suchanfragen stellen. Viel wichtiger ist es, mit kleinen Schritten kontinuierlich Fortschritte zu erzielen: Es gibt mehr als genug Wege, um den CO2-Fußabdruck auch für Büros so klein wie möglich zu halten. Auf Unternehmensebene kann beispielsweise beim nachfüllbaren Bürobedarf, der eigenen umweltfreundlichen Mittagspause (Geschirr statt Einweg), oder beim papierfreien Büro angesetzt werden, um Schritt für Schritt klimafreundlicher zu werden. Dabei gilt es, die Strategien konsequent umzusetzen und die eigenen Angestellten für das umweltfreundliche Arbeiten zu gewinnen. Ganz nebenbei können „Green Offices“ auch einen Imagegewinn für das eigene Unternehmen bedeuten.