2049: Die Zukunft am Steuer
Wie werden wir uns in der Zukunft, genauer gesagt in 29 Jahren, fortbewegen? Vielleicht ja via Flugtaxi oder mit einem autonomen Fahrzeug oder doch einer Mobilitäts-Hub-App, die uns an jeder Straßenecke E-Scooter oder andere elektrisch angetriebene Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellt. Viele dieser Möglichkeiten durchgespielt haben das Fraunhofer IAO und der Hessische Rundfunk in einem gemeinsamen Multimedia-Projekt mit dem Namen „2049: Zeitreise Mobilität“ unter anderem für die Stadt Frankfurt am Main. Neue Mobilitätskonzepte werden darin für Interessierte erlebbar gemacht und auf ihre Akzeptanz geprüft – alles dank Virtual Reality.
Die Zukunft via Virtual Reality erlebbar machen
„Hey, willkommen in der Zukunft. Ich bin Myra und werde dir heute zeigen, wie meine Gegenwart, also deine Zukunft, uns beeinflussen kann und umgekehrt.“ So beginnt das Projektvideo zur Reise in die Zukunft. Dort wird der Nutzer, also der Träger der VR-Brille, an die Hand genommen und in die zukünftigen Mobilitätsmodelle eingeführt. Das einstige Chicago, im Jahr 2049 nun „Windy City“ genannt, setzt auf autonomes Fahren, bei dem die Fahrzeuge selbstgesteuert und kontinuierlich in Bewegung sind. Das macht Parkplätze überflüssig und ermöglicht es, die Stadtfläche besser zu nutzen. Auch im Frankfurt am Main der Zukunft wird das Autofahren auf ein Minimum reduziert sein, die Innenstadt wird einer Fußgängerzone gleichen – ein Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität ist entstanden, so der Ausblick der Forscher.
In dieser Welt, wie sie sich nach dem Projekt „2049: Zeitreise Mobilität“ entwickeln soll, werden unsere Wege der Fortbewegung verschmelzen, diese werden effektiver und werden sich unserem Lebensstil anpassen. Das Auto wird nicht nur Mittel zum Zweck sein, als „fahrendes Büro“ lässt sich so die Zeit, in der man von A nach B fährt, effizienter nutzen. Das Fahrzeug dient als Knotenpunkt, welches mit der umliegenden Infrastruktur kommuniziert, Daten austauscht und beisteuert. Es wird uns Informationen über die Insassen, die Umgebung oder die Beschaffenheit der Straße liefern. Wie Myra in der VR-Erfahrung betont: 2049 werden wir unsere Daten für mehr Lebensqualität teilen.
An der Zukunft wird heute schon gearbeitet
Bereits 2008 wurde in Deutschland ein Schritt in die Zukunft gewagt. Seit nunmehr zwölf Jahren betreibt die Verkehrs-Aktiengesellschaft in Nürnberg (VAG) vollautonome U-Bahnlinien; diese bewähren sich weiterhin, deren Ausbau ist geplant. Den Verkehrsbetrieben der Stadt Nürnberg ist es somit möglich, mehr und schneller getakteten Service zu bieten und Personal einzusparen.
Mein Fazit: In der Zukunft wird es nicht mehr nur um Transport gehen. Wir müssen neben unserem Mobilitätsverhalten neue Lebens- und Stadtkonzepte entwickeln, um unsere Metropolen auch in Zukunft lebenswert zu gestalten. Beispielsweise können Flächen, die früher fürs Parken verwendet wurden, so neue Nutzungen finden oder sogar bebaut werden, um neuen Wohnraum zu schaffen.
Zu welchem Ergebnis das Projekt „2049: Zeitreise Mobilität“ kommt, zeigt der deutsch-französische Sender ARTE ab dem Frühjahr 2020. Dort werden die Studienergebnisse und weitere Expertenstimmen in einer Dokumentation zusammengefasst.