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Smart Cities auf dem Prüfstand

Über 50 Prozent der Weltbevölkerung leben in Städten und sind dabei für den Großteil der Treibhausgase und des Energieverbrauchs verantwortlich. Bis 2050 soll es sich, Experten zufolge, sogar auf 70 Prozent steigen. Die Transformation zur Smart City ist deshalb eine Notwendigkeit – auch hierzulande. Erst kürzlich wurde Berlin als eine von 32 Smart-City-Modellregionen in Deutschland mit 17,5 Millionen Euro gefördert, um in den kommenden Jahren entsprechende Entwicklungen und Strategien voranzutreiben. Doch wodurch genau wird eine Stadt „smarter“?

Auch wenn es noch keine einheitliche Definition gibt, existiert ein wichtiger Grundkonsens: In der Smart City bietet die intelligente Vernetzung von Infrastruktursystemen auf diversen Ebenen eine maximale Lebensqualität bei minimalem Ressourcenverbrauch. In der Praxis bedeutet das unter anderem eine digitale Verkehrsregulierung sowie eine ganzheitliche Koordination von Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Kultur und Wohnen. Auch hinsichtlich der Stadtplanung ergeben sich etliche neue Möglichkeiten und Verknüpfungen. So könnten schon bald Stadtlaternen nicht nur ausschließlich als Lichtquelle, sondern ebenfalls als Messgerät zum Einsatz kommen und mithilfe von Sensoren Daten zur Luftfeuchtigkeit,-verschmutzung oder auch zur Fußgängerfrequenz auswerten.

Mit einer smarten Immobilienbranche zu mehr Transparenz

Vor allem für die Immobilienbranche birgt die smarte Revolution enorme Potenziale. JLL zufolge könnten entsprechende Immobilien ihre Effizienzwerte bereits im ersten Jahr um 15 bis 20 Prozent verbessern. So könnte ein intelligentes Gebäude maßgeblich zur Minimierung der Betriebskosten beitragen und im Zuge dessen die auch präventive Instandhaltung von Objekten optimieren. Funktionsmodelle, die mithilfe von Sensoren Daten zur Bewegung, Licht, Temperatur sowie Wasserfluss auswerten und selbstständig regulieren, könnten in moderneren Immobilien bereits in naher Zukunft zur Grundausstattung gehören.

Richtig umgesetzt, kann die Erhebung von entsprechenden Daten zur transparenteren Immobilientransaktionen führen, da auf diese Weise neben potenziellen Mietern auch Investoren die Vorzüge des Objekts akkurat bewerten könnten.

Doch auch Faktoren wie Sicherheit und Komfort der Bewohner lassen sich mit smarten Gebäudestrukturen deutlich erhöhen. So wäre es mit einer Vernetzung von Immobilien und Pflegediensten beispielsweise möglich, dass ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden leben können. Für Immobilienentwickler bedeutet dies, dass völlig neue, vernetzte Assetklassen entstehen könnten.

Smart City bereits in den Startlöchern

Städte wie Singapur oder Wien sind uns in Sachen Smartness um einiges voraus und wir könnten aus rein technischer Sicht auch nachziehen. Um den Strukturwandel unserer Städte voranzutreiben, sind jedoch zusammenhängende Konzepte nötig – genau wie ein permanenter Dialog von Kommunen, Politik und Immobilienwirtschaft.